Kamelien sind bezaubernd schön. Auf den ersten Blick wirken sie vielleicht etwas unscheinbar und fremd. Und doch kommt man von ihnen nicht los, wird in ihren Bann gezogen. Kamelien sind nur so schwierig, wie wir Menschen sie machen. Wir haben es selbst in der Hand ob die Kamelien bei uns das sind, wovon wir träumen: attraktive, immergrüne Sträucher mit zauberhaften Blüten. Was macht ihre Faszination aus? Das Prachtvolle allein kann es nicht sein.
Das Klare und Reine? Das Vornehme oder Elitäre? Es ist schwer zu sagen. Aber auf jeden Fall haben Kamelien das „gewisse Etwas", einen Reiz, den man nicht näher beschreiben kann. Sie müssen wohl auch magische Kräfte besitzen. Kamelien haben oft verblüffende Ähnlichkeit mit Rosen. Die Blüten sind auf Fotos manchmal kaum zu unterscheiden. Und schon ist man geneigt zu glauben: Was für eine Rose gut und richtig ist, kann doch für Kamelien nicht verkehrt sein. Weit gefehlt, schon die Blütezeit der Kamelie ist außergewöhnlich. Ab Mitte März bis Anfang Mai ziehen sie in jedem Garten die Blicke auf sich. Die Rosen sind keine Konkurrenz- die letzten Kamelienblüten verabschieden sich, wenn die ersten Rosen erblühen.
Entsprechend ist es bei den herbstblühenden Kamelien. Sie beginnen im Oktober oder günstigen Bedingungen auch schon im September mit der Blüte, wenn die Hauptsaison der Rosen gerade vorüber ist. Kamelien sind immergrün. Sie besitzen herrliches großes, schönes Laub in unterschiedlichen Formen, Größen, Oberflächen, Ränder und Farben- und das während des ganzen Jahres. Auch ihre Knospen sind eine Zierde, sie bilden sich im Spätsommer und erfreuen lange, bevor sie sich zu herrlichen Blüten öffnen.
Kamelien sind als Gartenpflanze immer attraktiv, es gibt keine Zeit im Jahr, in denen sie unscheinbar oder unansehnlich wären. Wenige andere Zierpflanzen können hier mithalten. Sie haben auch keine Stacheln und nichts woran man sich verletzen oder gar vergiften könnte. Kamelien kennen kein Altern, sie werden mit den Jahren immer schöner. Die älteste Kamelie in Deutschland ist die Pillnitzer Kamelie. Sie ist inzwischen schon über 223 Jahre alt und blüht noch jedes Frühjahr in unglaublicher Fülle. In den Heimatländern der Kamelie gibt es uralte, angeblich über 600 Jahren alte Exemplare, die noch immer blühen. Kamelien wachsen eher langsam, zumindest in unserem kühlen Klima. Das ist auch einer der Hauptgründe, weshalb sie im Vergleich zu vielen anderen Zimmerpflanzen so teuer sind. Sie haben eine nur kurze Wachstumsphase. Sie können, aber müssen nicht geschnitten werden. Hierin besteht wohl der größte Unterschied zu Rosen. Und sie brauchen wenig Dünger. Auch da unterscheiden sie sich stark von den Rosen. Wer die ständige Folge "düngen, schneiden, düngen, schneiden" leid ist, der sollte sich doch mal für Kamelien entscheiden. Bei richtiger Pflege und an geeignetem Standort sind kaum anfällig für Krankheiten. Vielleicht, weil sie nicht ständig durch Düngen und Schneiden und Öfter blühen müssen entkräftet werden.