Zu DDR-Zeiten war der zweite Sonntag im Juni der „Tag des Eisenbahners“. Seit der Wiedervereinigung gibt es diesen tag jedoch nicht mehr. Schade eigentlich, dass die Eisenbahner von heute diese Anerkennung nicht mehr bekommen.

Abenteuer am Schienenstrang

Eine wahre Geschichte vom 09.09.2023

 

Wir waren von Waren/Müritz mit der Bahn nach Hause unterwegs. Bis Berlin-Gesundbrunnen ist ein Ersatz ICE gefahren. Pünktlich!!

In Berlin-Gesundbrunnen sind wir in den ICE Richtung Stuttgart eingestiegen, hatten Sitzplätze und kamen bis Berlin Hauptbahnhof. Dort wurde uns mitgeteilt, dass auf den Lokführer gewartet werden muss. Nach ca. einer halben Stunde wurden wir vom Zugpersonal informiert, dass wir mit dem ICE Richtung Basel weiterfahren könnten. Es konnte keine Aussage getroffen werden, wann ein Lokführer zur Verfügung steht. Wir sind ausgestiegen und mit unseren schweren Koffern in Richtung Bahnsteig ICE Basel, Treppen hoch. Oben angekommen, sahen wir den Bahnsteig voller Menschen, so dass wir uns nicht in der Lage sahen, uns in dieses Getümmel zu stürzen. Also sind wir wieder in den Zug ohne Lokführer zurück und haben gewartet. Nächste Durchsage: keine Aussage zum Lokführer, wir könnten mit dem ICE Richtung München weiterfahren. Also sind wir in diesen ICE umgestiegen und haben auch einen Sitzplatz gefunden. Wir fuhren vom Hbf bis zum Südkreuz und jetzt kommt das absolute Chaos:

Es erfolgte die Durchsage, dass der ICE überfüllt sei und wer nicht auf diesen Zug gebucht hätte, aussteigen muss! Der Zug würde nicht weiterfahren!  Die Fahrgäste, die drin blieben, würden als Schwarzfahrer behandelt werden! Das Zugpersonal würde auf Anweisung handeln!  

In unserem Waggon hatten alle Fahrgäste Sitzplatz und es stand auch keiner. Wir hätten doch erwartet, dass das Zugpersonal die Gäste auf die Waggons aufteilt. Wir sind ausgestiegen. Auf dem Bahnsteig und der Information konnte uns niemand etwas genaues sagen. Also haben wir uns entschlossen, mit der Regionalbahn bis nach Lutherstadt Wittenberg zu fahren. Da dieser Zug dann auch Verspätung hatte, konnten wir nicht mit der Regionalbahn gleich weiterfahren. Unser Glück: eine viertel Stunde später fuhr der ICE Richtung Basel ein und wir konnten mit diesem bis Erfurt fahren. Wir hatten Sitzplätze, der Schaffner war nett. In Erfurt hatten wir Anschluss und waren dann mit nur drei Stunden Verspätung in Gotha.

Wir hatten großes Bedenken, dass wir unterwegs stranden!

Im Nachgang haben wir erfahren, dass sogar die Bundespolizei einschreiten musste, um die Fahrgäste aus den Zügen zu holen. In Hamburg hatte es einen Anschlag auf die Bahn gegeben und somit war überall Bahnchaos. 

 

Kamelienfreund Gotha 0